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Landesfürst*In Mensch und Amt

Im September unternahmen die drei Händlerklassen des 1. Ausbildungsjahres einen Ausflug zur Brandenburgischen Landeszentrale für Politische Bildung, um die dortige Schwarz-Weiß-Ausstellung “Landesfürst*In Mensch und Amt” der beiden Fotografen Angelika und Bernd Kohlmeier zu betrachten. In ihrem acht Jahre dauernden Projekt begleiteten sie mehrere Ministerpräsident*innen, um die Momente einzufangen, in denen sie den Menschen hinter dem Amt zum Vorschein kommen ließen.

Elf Ministerpräsident*innen aus sieben Bundesländern gaben ihr Einverständnis für dieses Projekt, darunter Namen wie Platzeck & Woidke (Brandenburg), Schwesig (MecklenburgVorpommern), Albig & Günther (Schleswig-Holstein), Müller (Berlin), Tillich & Kretschmer (Sachsen), Weil (Niedersachsen), Dreyer (Rheinland-Pfalz) und Kretschmann (BadenWürttemberg). Angelika Kohlmeier sagte in einem Interview, dass keines dieser Fotos gestellt wäre und trotzdem wird man Fotos sehen, die dies vermuten lassen. Diese Worte brachten mich zum Nachdenken und kamen mir beim Anblick der 42 Fotografien immer wieder in den Sinn, mit am stärksten bei einem Foto von Manuela Schwesig auf dem sie die Neptun Werft in Rostock besucht. Versteckt hinter einigen Maschinen erblickt man Schwesig mit einem Schutzhelm auf dem Kopf im freudigen Gespräch mit einer Arbeiterin. Es wirkt fast wie auf einem Wahlplakat, mit dem man sich als bürgernah darzustellen versucht. Doch dann denke ich an diese Worte und beginne nicht nur das Amt, sondern den Menschen dahinter zu sehen. Und was ich sehe, sind zwei nett wirkende Personen, die sich lachend unterhalten. Ähnlich bei einem Foto von Daniel Günther auf dem Metal Festival “Wacken”. Ich sehe auf diesem Foto nicht mehr den Ministerpräsidenten von SchleswigHolstein, sondern einen einfach Festivalbesucher, der in die Ferne blickt. Wenn man sich auf diese Bilder einlässt und versucht, die Vorurteile und das Amt zu ignorieren, so sieht man nichts weiter als Menschen. Menschen, die lachen und sich freuen, einen Kaffee genießen oder sich einen Eimer Wasser über den Kopf kippen. Und dies haben die beiden Fotografen mir mit ihrem Projekt deutlich gemacht.

Abschließend lässt sich sagen, dass diese Ausstellung eine interessante Erfahrung für mich war. Durch sie denke ich zweimal darüber nach, ob ein Politiker sich so aufführt, um gut dazustehen und um die Wähler für sich zu gewinnen oder ob die Person es einfach nur tut, weil sie es möchte und gut findet oder einfach mal ein nettes Gespräch mit einer Werftmitarbeiterin führen möchte. Diese Ausstellung lässt diese großen und wichtigen Namen wie Woidke, Schwesig oder Günther wieder zu normalen Menschen werden.

 

Oliver Schomann (Auszubildender der Klasse HE22-1)

 

Webseite der Fotografen

 

Film zur Ausstellung

 

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