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Schüleraustausch mit St.-Louis, Teil 2

  • Erstellt von Ann-Kathrin Domke, Bankkauffrau, 2. Lehrjahr

Am Montag der zweiten Woche ging es dann in die Praktikumsbetriebe. Mit Wörterbuch bewaffnet machten wir uns auf den Weg. Die einen mussten etwas weiter fahren, andere waren so nah an der Grenze zu Deutschland, dass man der Heimat in der zweistündigen Mittagspause mal einen Besuch abstatten konnte. Die meisten von uns waren in kleineren Versicherungsagenturen der AXA Assurances beschäftigt.
 
Gemeinsam mit unseren Austauschpartnern erarbeiteten wir Projekte, in denen wir die französischen Versicherungsprodukte mit den deutschen verglichen. Einzelne bekamen sogar die Aufgabe die Sozialversicherungssysteme der beiden Länder zu vergleichen.
Durch die Grenznähe zu Deutschland oder der Schweiz war die Kundschaft in einigen Unternehmen etwas international, denn es gibt spezielle Tarife für die beiden Nachbarländer, wenn es zum Beispiel um eine Kfz-Versicherung geht.

Die Ausbildung unserer Austauschpartner ist nicht identisch mit unserer in Deutschland. Die jungen Leute besuchen zwei Jahre lang ein Lycée (vergleichbar mit einem OSZ) und erlernen die Theorie des Versicherungsgeschäftes. In diesen zwei Jahren müssen sie zusätzlich ein 12-wöchiges Praktikum in einem Versicherungsbetrieb machen. Dort wird ihnen nicht so viel Verantwortung übertragen wie uns bereits während der Ausbildungszeit. Wo bei uns der Kundenkontakt im Vordergrund steht, dürfen sich unsere französischen Kollegen erst einmal in der Sachbearbeitung beweisen.
Nach dieser Grundausbildung haben die „Studenten“ dann die Möglichkeit, sofern sie von einem Betrieb übernommen werden, das Kundengeschäft in Form von Seminaren kennenzulernen, bis sie dann als kompetente Berater agieren können.

Unsere Erfahrungen in diesem Nachbarland waren sowohl in der Arbeitswelt als auch im alltäglichen Leben vorrangig positiv. Trotz einiger Verständigungsprobleme wurden alle Praktikanten gut aufgenommen, teilweise wurde in den Betrieben sogar St. Nicolas (Nikolaus) zusammen gefeiert.
Wir haben alle an Selbstbewusstsein dazu gewonnen, denn schließlich konnten wir Sprachbarrieren überwinden und uns in einem fremden Land zurechtfinden. Länderübergreifende Kontakte sind entstanden und werden hoffentlich auch noch lange halten.
Jetzt befinden wir uns wieder in der Heimat. Gelohnt hat es sich allemal, denn wir haben eine Menge liebenswerter Menschen kennengelernt und jeder hat seinen eigenen Erfahrungsschatz erweitert. In diesem Sinne:
„Vive la France!!! Wir kommen wieder.“


Ann-Kathrin Domke
Bankkauffrau, 2. Lehrjahr

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