„Mainhattan“, „Die Bö(r)sen Buben“, „Die Finanzspritzen“ und „069“ – das waren die Teamnamen der Stadtrallye und damit ist klar, welches Ziel die Studienfahrt von 16 Auszubildenden aus den Bildungsgängen der Bank- und der Büromanagementkaufleute und den begleitenden Lehrerinnen Frau Beckmann und Frau Zimmermann hatte: Frankfurt am Main. Kleiner Spoiler: Alle, die mit Vorurteilen über diese Stadt hinfuhren, waren im Feedback begeistert vom Flair dieser Banken-Metropole, deren gemütliche und gastfreundliche Seiten wir eben auch kennenlernen durften.
Mit der erwähnten Stadtrallye am ersten Nachmittag eroberten wir die Innenstadt und vor allem auch die touristischen Höhepunkte wie die Paulskirche, den Römerberg oder auch die Kleinmarkthalle. Der sportliche Nebeneffekt von circa 13 000 Schritten ist nicht zu unterschätzen.
Ein ganzer Tag im Geldmuseum mit einem Einstiegsvortrag über Inflation, einer Museumsrallye und von Frau Beckmann maßgeschneiderten Workshops mit Präsentationen ließ uns tief eintauchen in die Thematik, so dass der nachfolgende Vortrag über die Geldpolitik der EZB von Herrn Kühne, dem Leiter der Abteilung für Vorträge und Fortbildungen, auf fruchtbaren Boden fiel. Seine mitreißende und amüsante Vortragsart war für viele Teilnehmende das Highlight der Fahrt. Die Formulierung „Strukturelle Liquiditätsknappheit“ haben wir dann für die klare Aussprache doch mehrfach üben müssen.
Am nächsten Tag begeisterten die jungen Vertreterinnen von „Invest in Visions“ mit ihren alternativen Konzepten zur Mikrofinanzierung und erschlossen damit eventuell neue Wege für berufliche Perspektiven nach der Ausbildung. Ein Besuch der Börse (einmal den DAX- Verlauf live beobachten!) schloss das Programm ab.
Es gab genug Gelegenheiten auch auf individuelle Spurensuche zu gehen, die Aussicht vom Maintower oder kulinarische Spezialitäten zu genießen. Die Jugendherberge erlaubte abends gesellige Momente durch ihre praktische Lage in einem beliebten und touristisch gut ausgebauten Viertel. Das Wort „Bembel“ haben wir dabei auch alle gelernt. Manche Momente, wie die zufällige Begegnung mit einer alten Dame, die uns die Synagoge und die vielen Stolpersteine in der Gegend zeigte, werden einigen von uns mit Sicherheit auch in Erinnerung bleiben.
Auf der Rückfahrt dann die aktuelle Nachricht, dass die EZB die Leitzinsen nicht senkt. Welche Auswirkungen das auf die Inflation hat und inwiefern das nun positiv oder negativ für die Preisstabilität ist, wurde im Abteil und im Detail diskutiert und damit ist ein Ziel der Fahrt auf jeden Fall erreicht: Ja, sich mit Geldpolitik zu beschäftige, geht uns alle was an!
Großer Dank geht an Frau Beckmann für die konzeptionell anspruchsvolle Organisation.
Die positive Rückmeldung für die gelungene Fahrt können wir Lehrerinnen auch zurückgeben: Bei allen Besuchen wurden unsere Auszubildenden für ihre aufmerksame und aufgeschlossene Haltung gelobt!
Danke auch für die schönen Momente der Lehrer-Schüler-Interaktion ;-)
Besonders freut uns übrigens als OSZ 2, wenn einzelne Ausbildungsbetriebe diese Initiative nicht nur durch eine Freistellung, sondern sogar finanziell unterstützen. Das ist erfolgreiche Lernortkooperation. Über eine Fortführung des Formats wird nachgedacht.
Cathrin Beckmann, Lehrerin Abt. 1
Stefanie Zimmermann, Lehrerin Abt. 2
